Durch den Einsatz von VMI gibt man dem Lieferanten mehr Verantwortung und Freiheiten in der Steuerung der Nachbelieferung von Material in das Kundenlager.
In der Regel durch ein IT-System teilt man dem Lieferanten die aktuelle Bestandshöhe und den gewünschten Minimal- und Maximalbestand mit.
Anschließend kann sich der Lieferant innerhalb dieser Grenzen selbst optimieren und die Lieferungen an den Kunden disponieren.
Die Messung der Liefertreue muss in diesem Fall anders geschehen, da nicht mehr die Abweichung der Lieferung zu einem bestätigten Termin gemessen werden kann. Insofern ist auch nicht mehr eine Liefertreue aller Lieferanten ermittelbar, sondern kann nur als Leistungsmessung der klassisch disponierten Lieferanten und der VMI-Lieferanten getrennt erfolgen.
Im Fall der VMI-Lieferanten erfolgt die Liefertreuemessung mit der Abweichung von den Minimal- und Maximalbestandswerten.
Aufgrund des höheren Anspruchs auf Verlässlichkeit an den VMI-Lieferanten wird häufig nicht jedem Lieferanten dieses Modell angeboten.
Falls die Produktion durch Fehlteile anderer Lieferanten in Rückstand gerät und ein Aufholen durch Mehrarbeit vorgesehen ist, so kann der VMI-Lieferant zum Engpass werden. Andere Lieferanten beliefern das Werk weiterhin, auch wenn die Fertigung nicht produzieren kann. Der VMI-Lieferant sieht keine Bestandsreduzierung und stößt daraufhin auch keine Nachproduktion an.
